«Klartext sprechen – und keiner hört zu»

Die neue Arbeitswelt ist schon da!

Ein Wake-up Call für alle Menschen die noch in einer Welt leben, die gar nicht mehr existiert. Der digitale Wandel hat die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt nachhaltig verändert. Innovative Geschäftsmodelle entstehen über Nacht, Entwicklungsphasen werden immer kürzer. Selbst etablierte Sparten geraten unter Druck. Neue Jobprofile, alternative Arbeitsformen spiegeln die Zeichen der Zeit.

Und gleichzeitig fordern Mitarbeitende mehr Freiraum, Selbständigkeit, Entfaltungsmöglichkeit, Flexibilität und vieles mehr.

Doch was bedeutet das für den Arbeitgeber und dessen Führungskräfte?

Unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg eines Unternehmens ist eine qualifizierte Leaderkultur  – vermutlich weniger Manager-Kultur wie bisher.  Leader leben Werte und Haltungen vor.  Sie sind selbst hochmotiviert, ermutigen und befähigen jederzeit ihre Mitarbeitenden. Gleichzeitig schafft die Unternehmung das Umfeld, um geeignete Mitarbeitende zu halten und zu rekrutieren,  Menschen, die Lust haben sich weiter zu entwickeln, Verantwortung zu übernehmen, den offerierten Gestaltungsraum zu nutzen und den Erfolg der Unternehmung mitzuprägen.

Es ist offensichtlich: Dieser Prozess kann nur gemeinsam von Mitarbeitenden und Führungskräften erfolgreich angegangen werden.

 

 

Drei Themenkreise greifen dabei ineinander:

  1. Selbstmotivation für die Aufgabe
  2. Selbstführung der eigenen Person
  3. Selbstorganisation der ICH-Organisation

Bild 1 / Rechte bei Christian Reist

  1. Selbstmotivation für die Aufgabe

Extrinsische Motivation ist auf den ersten Blick verlockend, weil sie schnell, ohne grossen Aufwand und einfach zu funktionieren scheint; die Aufgabe wird jedoch ausschliesslich zur Schmerzvermeidung (sonst gibt es Ärger mit dem Vorgesetzten) oder kurzfristiger Lustgewinnung (erhalte z. B. zusätzliche Freitage oder ein höheres Gehalt) erledigt.

Viel bedeutender und erfolgsversprechender für die Unternehmung ist es, Mitarbeitende zu haben, die durch die intrinsische Motivation angetrieben sind: der Job beinhaltet eine sinnstiftende Tätigkeit, die Spass macht, wo die persönlichen Werte ausgelebt werden können usw. Diese innere Motivation kann Berge versetzen und schafft Arbeitsfreude.

Wenn sich also eine Arbeit gut anfühlt, das Interesse des Mitarbeitenden weckt, eine Herausforderung darstellt,

positive Emotionen erzeugt, zum Selbstbild passt usw., dann ist sehr viel intrinsische Kraft im Spiel.

Tipps für Mitarbeiter/innen
1. Finden Sie heraus, was Sie gerne machen.

  1. Bleiben Sie neugierig, was interessiert Sie?
  2. Suchen Sie den Sinn in Ihrer Tätigkeit.

Tipps für Leaders
1. Schaffen Sie Aufgaben, die für Mitarbeitende Sinn machen und fordernd sind.

  1. Kommen Sie weg von Sollen und Müssen hin zu wollen, mögen und dürfen.
  2. Leben Sie Ihr Engagement und Ihren Enthusiasmus für Ihre Führungsaufgabe vor.
  1. Selbstführung der eigenen Person (Self-Leadership)

Self-Leadership schafft mehr Zufriedenheit, Erfolg und Spass – im beruflichen wie auch im privaten Umfeld.  Dazu gehören gute Selbstkenntnis (z. B. mit STRUCTOGRAM®), Verantwortung übernehmen (Opfer-Rolle verlassen) und

ausgeprägte Selbstorganisation (siehe Punkt 3). Selbstführung ist auch eine Lebenseinstellung.

Für die Generation Y/Z ist Work-Life-Integration eine Selbstverständlichkeit (an Stelle von Work-Life-Balance). Arbeit und Freizeit sind immer weniger voneinander getrennte Lebensbereiche. Die flexible Nutzung unterschiedlicher Medien im Alltag ist normal; sei es, dass bei der Arbeit mal schnell ein privates WhatsApp geschrieben wird oder/und Zuhause auf dem Sofa die Business Mails gecheckt werden. Digitale Technologien verbinden immer mehr Arbeit und Privatleben.  Damit genügend Zeit für beide Teile bleiben und diese Work-Life-Integration auch wirklich gelingt, ist eine bewusste Selbstführung mit klaren Zielen unabdingbar.

Tipps für Mitarbeiter/innen
1. Übernehmen Sie Verantwortung für das. was Sie bewusst tun und/oder nicht tun.

  1. Harmonisieren Sie private und berufliche Ziele.
  2. Planen Sie «Work-Life-Integration» an Stelle von «Work-Life-Balance» (Illusion).

Tipps für Leaders
1. Führung beginnt bei Ihnen selbst – überprüfen Sie kritisch Ihre eigene Selbstführung.

  1. Bestärken Sie Ihre Mitarbeitenden darin, Verantwortung zu übernehmen.
  2. Wertschätzen Sie regelmässig Selbstführungs- Kompetenzen in Ihrem Team.
  1. Selbstorganisation der ICH-Organisation

Selbstorganisation ist lernbar und reduziert Stress. Es ist auch eine Chance, effektiver und lösungsorientierter zu arbeiten. Selbstorganisation heisst, sich selbst zu beobachten, schädliche Verhalten (z. B. fehlende Prioritäten, keine oder unklare Zielvorgaben usw.) zu erkennen, Auslöser zu identifizieren und zweckmässige Alternativen auszuwählen und anzuwenden.

Tipps für Mitarbeiter/innen
1. Identifizieren und eliminieren Sie Zeitdiebe.

  1. Priorisieren Sie Ihre Aufgaben (Bsp.: Eisenhower-Prinzip).
  2. Wenden Sie die ALPEN-Methode an (Aufgaben definieren, Länge schätzen, Pufferzeiten einplanen, Entscheiden, Nachkontrolle).

Tipps für Leaders
1. Seien Sie als Leader ein Vorbild, überzeugen Sie mit Ihrer transparenten Selbstorganisation.

  1. Reduzieren Sie unnötige Hierarchien und rigide Strukturen.
  2. Passen Sie Ihre Führung dem Selbstorganisationsgrad des Mitarbeitenden an.

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